Wir möchten uns bei allen Gästen ganz herzlich für den schönen gemeinsamen Nachmittag im KKT bedanken und allen, die bei der Feier nicht dabei sein konnten, an dieser Stelle einen kleinen Eindruck davon geben…
Marion Rachals (KKT Vorstand) begrüßte alle Gäste im Namen des KKT e.V. und skizzierte in Ihrer Rede eindrucksvoll, was die Mittagsbetreuungen in den letzten 30 Jahre geleistet haben. In den 90er Jahren fehlte es an ausreichend Hortplätzen, und viele Familien mussten sich die Frage stellen: „Schule aus, was dann?“ So gründeten 1992 aus der Not heraus engagierte, kreative Eltern die erste Mittagsbetreuung in München. Man verhandelte mit Schulleitungen, improvisierte, entwickelte innovative Konzepte und erhielt schließlich Zuschüsse der Stadt und des Freistaates.
Seit 1992 begleitet und unterstützt der KKT die Mittagsbetreuungen in München in pädagogischen, personellen und fachlichen Fragen und übernimmt die Lohn- und Gehaltsabrechnung.
Aus der sogenannten „Mutti-Lösung“ (ja, so wurden Mittagsbetreuungen wirklich genannt!) entstanden Mittagsbetreuungen mit fundierten pädagogischen Konzepten, Hausaufgaben- und Ferienbetreuung – professionell geführte Einrichtungen, in denen Inklusion und Partizipation ebenso gelebt werden wie liebevolles Chaos. Heute werden rund 10.000 Kinder an über 130 Grundschulen in München betreut.
Abschließend betonte Frau Rachals, dass ohne die Mittagsbetreuungen viele Eltern vergeblich nach einer Betreuung gesucht hätten! Gute Betreuungs- und Bildungsangebote am Nachmittag sollen aber nicht nur zeitliche Kapazitäten für die Eltern erweitern, sondern v. a. die Kinder in ihrer sozialen, emotionalen und körperlichen Entwicklung unterstützen. Ihre Sichtweisen, Erlebniswelten und Bedürfnisse müssen in den Blick genommen werden und bei der Entwicklung von Betreuungskonzepten berücksichtigt werden. Gute Betreuung soll Kindern Freude machen!
Der KKT ist davon überzeugt, dass Mittagsbetreuungen ein einzigartiges Betreuungsmodell sind, welches genau so bunt und vielfältig wie unsere Gesellschaft ist.
Vor dem Hintergrund des beschlossenen Rechtsanspruchs auf Ganztagsbildung und des sich weiterhin zuspitzenden Fachkräftemangels in der Kinderbetreuung sollen und wollen Mittagsbetreuungen und deren Mitarbeiter*innen auch in Zukunft ein relevanter Faktor in der Münchener Betreuungslandschaft bleiben.
Nach der Rede von Marion Rachals richtete Stadträtin Julia Schönfeld-Knor, die in Vertretung für Bürgermeisterin Verena Dietl gekommen war, die Grußworte der Stadt an die Gäste. Beeindruckt war sie von der großen Zahl der Betreuungsplätze, welche die Mittagsbetreuungen zur Verfügung stellen und bedankte sich im Namen der Stadt für deren großes Engagement.
Schließlich richtete auch Frau Betz (fachliche Leitung des staatl. Schulamtes) ihre Grüße und Dankesworte an die Gäste. Hierbei sprach sie auch über ihre persönliche Erfahrung mit Mittagsbetreuungen. Sie war sehr froh darüber, dass ihre Kinder in einer Mittagsbetreuung betreut wurden und sie dadurch ihrer Berufstätigkeit als Schulleitung nachgehen konnte. Zum Schluss erzählte sie, dass Freundschaften, die ihre Kinder in der Mittagsbetreuung geknüpft haben, auch heute – viele Jahre später – noch bestehen.
Nach den Begrüßungs- und Dankesreden wurde das Wort an Frau Prof. Dr. Nentwig-Gesemann übergeben. In ihrem sehr berührenden und inspirierenden Vortrag gab sie allen Anwesenden spannende Einblicke in ihrer Studie: „Ganztag aus der Perspektive von Kindern im Grundschulalter“ und zeigte auf, was Kinder wirklich brauchen, damit Ganztags-Bildung gelingen kann. Denn bei allen Diskussionen rund um das Thema Ganztag sollte eines niemals vergessen werden: Im Zentrum der Überlegungen sollten weder politische oder finanzielle Abwägungen, noch (Eltern-)Ziel der Vereinbarkeit von Beruf und Familie stehen – sondern das Wohlergehen der betreuten Kinder, und ihr Recht auf eine Umgebung, die so gestaltet ist, dass die Kinder in ihrer Entwicklung gefördert und geschützt werden!
Nach dem Vortrag wurde das leckere Buffet eröffnet und mit Sekt und Wein gemeinsam angestoßen. Anschließend wurde die Zeit genutzt, um sich auszutauschen, Fragen an Frau Prof. Dr. Nentwig-Gesemann zu stellen, das Essen und Trinken zu genießen, die Ausstellung: „Meilensteine der Mittagsbetreuung“ (siehe Fotogalerie) anzuschauen und sich am Infostand über die Arbeit der LAGE in Bayern zu informieren.